Biodiversität und Landwirtschaft
Ein Wettbewerb zeigt, wie das zusammengeht!
Seit Juli 2021 leite und begleite ich die Biodiversity Challenge in der Kommunkation und Planung: Der von Social Impact und Mondelez International initierte Wettbewerb, prämeriert und fördert innovative Ideen zu Biodiversität, Artenschutz und neuen nachhaltigen Anbaumethoden in der Landwirtschaft. Dabei lag der Fokus auf den drei Kerngebieten: Monitoring von Biodiversität bzw. Biodiversitätsverlust (Messung / Quantifizierung), Aufklärung & Sensibilisierung im Bereich Biodiversität (insbesondere bei den Zielgruppen Entscheidungsträger*innen & Landwirt*innen) und verbesserte landwirtschaftliche Praktiken, die den Verlust von Biodiversität verhindern.
Nachdem sich in der ersten Stufe 25 Bewerber*innen auf diesen Wettbewerb beworben haben, sind 9 Teams in die Vorauswahl und damit in die digitale Pitchwerkstatt gekommen. Diese 4-tägige Online-Veranstaltung sollte die Teilnehmer*innen optimal auf ihre Präsentation vor der Jury vorbereiten. Insgesamt neun Coaches halfen rotierend allen Teams ihre Ideen so zu fokussieren, dass sie in exakt 3 Minuten perfekt präsentiert werden konnten.
Gestern abend, am 21. 10. 2021, wurden die Sieger prämiert.
Auf Platz 1 landete IdentMe GmbH. Mit Hilfe ihrer innovativen eDNA-Analyse gewinnen sie verlässliche Daten zur Identifizierung von Arten und unterstützen so die Messung und Förderung von Biodiversität. Sie können sich über das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro freuen. Platz 2 AgoraNatura hat den ersten unabhängigen Online-Marktplatz für zertifizierte Naturschutzprojekte aufgebaut, sie erhalten 15.000 Euro. SAM-DIMENSION , ein Drohnenkamerasystem, das den Einsatz von Pestiziden minimiert, schaffte es auf Platz 3, sie bekommen 10.000 Euro. Zu den insgesamt neun Finalist*innen zählten außerdem Artenglück, HempConnect GmbH, GuterGrund, Network for Nature, thermal DRONES GmbH Fliegender Wildretter und SOULFOOD FORESTFARMS.
Ich habe mit den Teams gezittert und die Daumen gedrückt und bin sehr stolz auf das, was sie erreicht haben während der Challenge. Die Projekte zeigen darüberhinaus aber auch wie unterschiedlich die Ansätze sein können, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen in Landwirtschaft und Umweltschutz anzugehen. Vom Einsatz von KI und AI in Kombination mit Robotik über Crowdfunding und Zertifikategenerierung für Naturschutzprojekte sowie Carbonfarming, bis hin zum engagierten Anpacken einzelner Bürger, die Wiesen renaturieren – es gibt es so viele Möglichkeiten etwas zu tun.
Und wir brauchen alle Ideen, denn wie unsere Referentin die Biologin Dr. Frauke Fischer (Agentur auf!) so treffend darlegen konnte: 96 % der weltweiten Biomasse der Säugetiere stellen wir als Menschen mit unseren Nutztieren, nur noch 3-4 % Lebendmasse fällt auf andere Wildtiere (Säugetiere). Wir müssen wieder Platz machen für unsere Mitgeschöpfe und darauf achten, nicht nur an uns selbst zu denken.
Ganz besonders ist mir im Lichte dieser Dringlichkeit während der Coachings das Startup „Die fliegenden Wildretter“ ans Herz gewachsen. Das Startup rettet Vögel und deren seltene Gelege aber vor allem versteckte Rehkitze vor der tödlichen Maht auf Wiesen und Feldern. Es ist ein Akt des Respektes und des Mitgefühls die Mitbewohner unseres Planeten vor dem sicheren Tod zu retten, da wir ihnen schliesslich schon den Lebensraum zu Gunsten unserer Nahrungsmittelproduktion genommen haben. Die beiden Gründer Martin Israel und Tobias Dahms lehren Naturschützer*innen und Jäger*innen das Fliegen von Wärmebilddrohnen, die effizent, schnell und sehr genau Rehkitze und andere Tiere im hohen Gras ausfindig machen. Diese werden dann vor der Maht in Sicherheit gebracht und anschliessend an Ort und Stelle zurückgetragen. Ich freue mich in jedem Fall auf die noch kommenden Coachings für unsere Sieger*innen und Aspirant*innen. Mein Dank gilt Social Impact, die mich mit der Projektleitung betraut haben, sowie auch Mondelez International. Denn diese für das Projekt von Mondelez eingesetzten 100.000 Euro und das Angebot weiterer Beratung oder Investments können den jungen Naturschützer*innen, Forscher*innen und Unternehmer*innen noch mal einen ordentlichen Schub in ihrer Entwicklung ermöglichen.
Meine Aufgaben im Projekt